Frankfurter Allgemeine Zeitung:

„Mathias Allary demonstriert, dass die Verwandlung des zivilisierten Menschen in einen Wolf, sein Wiedereintauchen in archaische Brutalität sich besser als in einem planen Verismus durch eine höchst artifizielle Stilisierung, auf raffiniert-indirekte Weise zeigen läßt. […] Der Film besitzt eine durchgehende Symbolik und Dramaturgie der Farben, die sich aus allem einengenden Realismus befreit haben. […]

Nicht zu vergessen auch die guten Leistungen der beiden Darsteller: der erdig ruhigen Nicole Ansari (Mascha), des nervösen, fast stummen Jan Kurbjuweit (Franta). ,Franta‘ besticht vielleicht nicht so sehr als ein ästhetisch vollkommenes Produkt, sondern als eine gelungene Übersetzung, die allen bekannten Gefahren einer Literaturverfilmung zu entgehen weiß. Aus einer starken Erzählung entsteht, weil die Besonderheiten des neuen Mediums beachtet werden, ein starker Film.“

 

Mittelbayerische Zeitung:

„Allein die Idee, die kompakte Erzählung des österreichischen Schriftstellers Ernst Weiß filmisch umzusetzen, ist ein kühnes Unternehmen. Allary hat seine Feuerprobe bestanden.“

 

Mannheimer Morgen:

„‚Franta‘ ist eine deprimierende Parabel über den Krieg. Teilweise wie ein Bühnenstück inszeniert und mit expressionistischen Versatzstücken bereichert, beeindruckte das Werk vor allem durch die Kraft seiner Farben und Symbole.“

 

Remscheider General-Anzeiger:

„[…] so bereitet […] der junge, aus Düsseldorf stammende Regisseur Mathias Allary dem Tod eine strenge, karge Feier. […] Der Weiß’sche Text fordert geradezu zur Visualisierung heraus. Allary leistet diese Umsetzung hervorragend: Eng am Text, doch oft sprachlos und in freier Gestaltung. Eine verfremdende, aber eben auch erhellende Farbdramaturgie hilft bei der Personen(kenn)zeichnung. Allary durchbricht häufig den Erzählstrang (besonders an heiklen Stellen) und übersetzt das drastische Geschehen in den kreativen Reflektionsakt eines Künstlers im Atelier. […] Dem Sog [des Films] läßt sich nicht wiederstehen. Dem Zuschauer wie ihren Antihelden ergeht es wie Peter Lorre als kranker Mörder in Fritz Langs ‚M‘: ‚Ich will nicht, muß, will nicht, muß, will nicht, muß...‘“

 

 

Westdeutsche Zeitung:

„Franta [wird] von dem Filmdebütanten und Theaterschauspieler Jan Kurbjuweit in hochsensibler Gespanntheit und gezähmter Ausdruckskraft überzeugend dargestellt. Allary […] gelingt ein dramaturgisches und ästhetisches Kunst-Stück. […] Er beweist, was eine Literaturverfilmung zu leisten imstande ist, wenn sie sich als eigenständige Umsetzung in ein anderes Medium begreift. Obgleich sich eng an […] den Geist der Erzählung haltend, gestattet sich der Regisseur Freiheiten und schafft Bilder, die sich tief einprägen.“ - Andreas Wilink

 

Neue Rhein Zeitung:

„‚Franta‘ ist eine beeindruckende filmische Umsetzung von Literatur und Malerei. […] Der Film setzt [die Intention der Geschichte] eigenwillig, im expressionistischen Filmstil der zwanziger Jahre um. Dialoge gibt es wenige, Bilder, Farben und Musik sind die zentralen Mittel. Die Kamera konzentriert sich auf die Gesichter der Schauspieler (hervorragend: Jan Kurbjuweit als Franta) und auf die Dekorationen. […] Die Handlung und das Entstehen der Bilder in ständigem Wechsel sind ein spannender Kommentar. Die stark stilisierte Handlung wird so weiter verfremdet, verliert dennoch nichts von ihrer Eindringlichkeit. Ein ungewöhnlicher Film, dessen Bilder haften bleiben.“

 

tz:

„Wie einst Antonioni, bemalt Allary Bäume und Kostüme je nach Stimmung mit unterschiedlichen Farben. Auf weite Strecken gelingt das Experiment – das Soldatenschicksal bekommt die Kraft surrealer Poesie.“ - Frauke Hanck

 

tip Berlin:

„Seit Jahren ist bei uns niemand mehr im Kino so weit gegangen, ohne die Kontrolle über sein Medium zu verlieren. Allary verfilmt einen Stoff von Ernst Weiß (,Franta Zlin‘) mit den Mitteln eines neuen, unverbrauchten Expressionismus. Das Leiden und die Obsessionen des massakrierten Kriegsheimkehrers Franta vermittelt Allary durch grelle Verfremdung der Kulisse und Requisite. […] ‚Franta‘ ist das deutsche Kino, das uns abhanden gekommen ist: rücksichtslos, unbeeindruckt von Moden, wütend und trotzdem eiskalt kalkuliert in seinem Ausdruck. Daß es nach Fassbinder dieses Kino nicht mehr gegeben hat, ist schlimm genug, es muß nicht auch noch der Skandal hinzukommen, daß es bei seinem zufälligen Aufflackern übersehen wird. Wenn sich das Filmfest München doch gelohnt hat – dann vor allem wegen Allarys Film.“ - Wolfgang Brenner

 

The Guardian:

„‚Franta‘ […] deeply affected the audience with the unique use of colours and a deep doomy beauty brought to a story taken from the writings of Ernst Weiß. Concentrating on the emotional and physical deprivation of a man after the First World War, it becomes a hypnotic experience.“ Bob Flynn

 

The Observer:

„The best feature I’ve seen so far, Mathias Allary’s ,Franta‘, is a visiually stunnig account of a First World War German soldier returning home emasculated. […] It makes its 29-year-old Munich based director a strong contender for the Charles Chaplin Award.“

Philip French