Torsten Römer, Schulgang Standfoto

Torsten Römer in Gang der zerstörten Schule

 

Manfred Körfer:

„Der Film ist wunderschön, poetisch, im echten Sinn des Wortes bezaubernd, besser: verzaubernd. Der Verzicht auf Dialog und handelsübliche ‚Action‘ gab jedem Zuschauer die Möglichkeit auf ganz eigene Weise da hineinzutauchen; für mich war das eine Meditation über die eigene Kindheit. Ich fand mich in vielen Bildern und Situationen wieder, das war so ähnlich wie das Auftauchen von längst vergessenen Kindheitserinnerungen im Halbschlaf.“

 

Westdeutsche Zeitung:

„Mathias Allary, Förderpreisträger des Landes NRW, zeigte in der Black Box seinen Dreiviertelstundenfilm ‚Ein Tag wie ein Jahr‘. Er begibt sich darin auf einen Spaziergang in die Erlebniswelt zweier Kinder, verstanden als Alternative zur Verarmung der erwachsenen Sinne. In unbefangener; ablenkungsbereiter Aufnahmelust streunen Julia und Torsten auf ihrem Schulweg durch Innenwelt und Außenwelt, wobei der Regisseur ihnen Bedingungen für ihre ungefilterte Wahrnehmungsfülle schafft.

 

Ohne genaue Handlung folgt die Studie einer offenen Erzählweise teils dokumentarischen Charakters. Sie beläßt sowohl Platz für Erinnerungen und Assoziationen des Zuschauers, wie für den eigenwilligen Kopf der Hauptdarsteller. Dabei braucht es keine Sprache: Bilder, Geräuschkulisse und Musik genügen. Die Welt des Kindes bedarf nicht des Dialogs, auch wenn der Hallo-Ruf am Ende ein Signal aussendet. Eine subjektive und eine objektive Kamera begleitet die beiden, nimmt den Blickwinkel der Kinder ein. Jahreszeiten wechseln: ein herbstliches Blätterbad verwandelt sich in eine Schneeballschlacht. Bruchlos gliedern sich so Traumpassagen in die kindliche Wahrnehmung. Ein Taschenfeuerzeug spannt den Gedanken zum Feuerschlucker, eine Pfütze den zu Strand und Meer. Im Märchenmotiv des Waldes klingt die Einsamkeit des Kindes an, seine Angst und die Grunderfahrung des Verlustes. Die Überzeugungskraft des Films liegt in seiner Zurückhaltung, er gehorcht keinen Notwendigkeiten und Zwängen und schildert damit etwas Unwiederbringliches: das verlorene Paradies.“

 

Neue Rheinzeitung:

„‚Ein Tag wie ein Jahr‘ schildert auf eine wortlose, sehr behutsame und zärtliche Weise, wie sich zwei Schulkinder in eine Traumwelt hineintrödeln.“