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Mitten in München, am Odeonsplatz kreuzen sich gleich vier U-Bahnlinien und sind durch einen längeren, relativ engen Gang miteinander verbunden. Im Minutentakt hetzen hier Menschen, die von einer auf die andere Linie umsteigen wollen, hindurch, ohne Ruhe und ohne Muße. Just in diesem Tunnel werden einmal jährlich Kunstaktionen durchgeführt, um Momente des Innehaltens zu kreieren.
Eine der spannendsten Aktionen war ein Tag mit dem indischen Tänzer Astadt Deboo, der sich mit extrem langsamen Bewegungen mitten zwischen all den Abgehetzten, gegen das Diktat der Zeit stellte und tanzte. Dazu spielte er kontemplative Musik vom mitgebrachten Ghettoblaster ab, der mitten im Tunnel, zusammen mit einem weißen Tuch, seine Dance-Zone markierte. Körperbeherrschung und Meditation inmitten von Menschen, die sich rastlos im Schwarm bewegten wie fliehende Fische.
Beobachtend gedreht mit drei Kameras, entstand so eine ungewöhnliche Dokumentation des Widerspruchs gegen die Rush Hour in uns allen. Der Kunsttunnel München www.kunsttunnel.de ist eine Projektreihe der Künstlerin Regina Haller und fand 1995 - 2021 jährlich statt.
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Der international bekannte Künstler César Manrique wurde 1919 in Arrecife auf der Insel Lanzarote geboren. Schon bevor er an der Hochschule der schönen Künste in Madrid studierte, trat er mit seiner gegenstandslosen Kunst in die Öffentlichkeit. Trotz seines großen Erfolgs in New York, wo er mit Künstlern wie Andy Warhol, Frank Stella und Roy Lichtenstein zusammentraf, zog es ihn 1968 wieder in die kanarische Heimat zurück. Dort begann er, in einem kaum vorstellbaren Maße die vulkanische Insel als Maler, Bildhauer, Architekt und Landschaftsgestalter zu prägen.
Ihm gelang das Unglaubliche: Aus den tristen Lavasträngen formte er zahllose Bauten, Objekte und Anlagen von exotischer Schönheit. Die wirkliche Essenz seines Lebens war jedoch die Malerei, in der er innovativ und in vieler Hinsicht richtungsweisend war. César Manrique verunglückte am 25. September 1992 tödlich.
Neun Monate zuvor drehten wir mit einem deutschen Team diesen aufwändigen Film über Manrique und sein BMW Art-Car.Bereits vor Cesar Manrique hatten namhafte Künstler wie Frank Stella, Andy Warhol oder Roy Lichtenstein BMWs gestaltet.
Im Laufe der Dreharbeiten ermöglichte die große Nähe zu Manrique und ausgiebige Gespräche über sein Leben und seine Arbeit die vermutlich letzten Filmaufnahmen mit ihm. Der Film erzählt von der Kraft der Farben und Formen in seinen Arbeiten, von der unerwarteten Schönheit in der Kargheit Lanzarotes und vom Entstehen des Art-Car. Die Erhaltung der natürlichen Harmonie in den Dingen: Der Mikrokosmos von César Manrique.
Der fertige Film begleitete als Visualisiierung des Entstehungsprozesses das BMW Art-Car zu diversen Ausstellungen auf der ganzen Welt (Louvre, Prado uvm.).
Fernsehausstrahlungen
Amerikanisches Kabelfernsehen
Deutsche Welle
Stab
Kamera | Claude Dupont, Mathias Allary, Jörg Widmer | Sprecher | Joachim Höppner |
Ton | Estela Sanz Posteguillo | Musik | Christian Knobel |
Mischung | Rainer Ottenweller | Regieassistenz | Esma Yilmaz |
Schnitt | Angelika Betz, Mathias Allary | Buch, Regie | Mathias Allary |
Aufnahmeleitung | Björn Jensen | Redaktion | Johannes Schultz |
Eine Produktion von Allary Film, TV & Media im Auftrag von BMW
Technische Daten
- Originaltitel: Bewegung in Farbe (Corporate-Film, 1991)
- Länge: 18 Minuten Format: 16 mm, Farbe
- Regie: Mathias Allary
- Drehbuch: Mathias Allary
Kunst und Kultur bereichern das Leben von Menschen auf eine unvergleichliche Weise, Ausgrabungen und Überlieferungen zeugen davon, wie lange es dafür schon ein ausgeprägtes Bewußtsein gibt. Die verschiedenen Ausprägungen haben in zahlreichen unserer Filme auf unterschiedlichste Weise mitgewirkt, haben gestalterisch Zeichen gesetzt und einige von ihnen, beispielsweise "Franta" oder "Bewegung in Farbe" zu eigenen Kunstwerken werden lassen.