Neben unseren abendfüllenden Spiel,- und Dokumentarfilmen haben wir auch eine Reihe von Kurzfilmen produziert. Nicht jede Geschichte muss unbedingt auf 90 Minuten Länge gedehnt und gestreckt werden, die kurze Form ist manchmal die spannendere.
Unsere Kurzfilme
Faschingsmus
mit Esma Yilmaz, Sait Eskiciöz
Regie und Buch: Mathias Allary
Keinerlei Besorgnis
mit Regine Keller, Zoltan Paul, Alois Strempel
Regie und Buch: Mathias Allary
Roll the Picture
Regie: Mathias Allary
Kamera: Rainer Komers
Ein Geräuschemacher und ein Skateboarder in Not erleben in diesem Kurzfilm gemeinsam ein seltsames Abenteuer, voller Zitate und Anspielungen auf die Filmbranche und Geschichte. Die Story beginnt vor dem Wilhelm Marx Haus in Düsseldorf, dem ältesten Hochhaus Deutschlands, wo ein junger Skateboarder seine Kreise zieht. Als er den Auftrag bekommt, als Kurier eine Filmdose zu einem Tonstudio zu bringen wird er von ein paar älteren Skateboardern, die seine Kunstfertigkeit neidisch beäugen, in die Zange genommen. Er flüchtet er auf seinem Board durch die Altstadt. Doch die Verfolger bleiben ihm auf den Fersen.
Ohne sein direktes Zutun, greift der Geräuschemacher, der die Filmdose erhalten soll, mit seinen akustischen Fähigkeiten in die wilde Verfolgungsjagd ein und setzt nach und nach einen nach dem anderen Verfolger außer Gefecht. Als Geräuschemacher spielte kein Geringerer, als der Altmeister des Geräuschemachens in Deutschland, Mel Kutbay mit. Er zeichnet für zahllose Kinofilme verantwortlich, darunter auch "Die unendliche Geschichte" oder "Homo Faber".
Und auch der junge Sketeboarder ist kein Unbekannter, er wurde von dem damaligen Schüler und heute weltbekannten Skateboarder Florentin Marfaing verkörpert, der im Film von den Bösewichten verfolgt wird. Um die Jahrtausendwende sammelte er rund um den Globus Preise in Skateboardcontests ein.
Regie: Mathias Allary
Kamera: Rainer Komers
Eine Koproduktion der Allary-Film mit dem Filminstitut und der Filmwerkstatt Düsseldorf
FAZ:
„Ein Poem der Isolation, schwerelos, assoziationsfreudig, narrativ immer wieder ins Ungefähre ausfransend […]. Allary versucht den Alltagsrealismus phantastisch zu brechen, hebt mit Hilfe der Imagination die Banalität ins vorsichtig Philosophische. […] Allarys Film hinterläßt jene Abdrücke in der Phantasie des Zuschauers, die nicht mit der folgenden Sendung gleich wieder verwischt werden können.“
Hans-Dieter Seidel
Kino Kino:
„Vom Zauber menschlicher Obsessionen im Dickicht der Städte handelt Allarys melancholische Komödie.“
Die Zeit:
„Wer ‚Liebe, Leben, Tod‘ gesehen hat und sich nicht zufrieden mit einer Welt, die solche Wunder zuläßt und bezahlt, zu Bett gelegt hat, ist entweder ein Banause oder ein unverbesserlicher Alarmist. Allarys Film […] führte die sogenannte Perversion zurück in die Normalität, wo sie längst angekommen ist und wo sie Liebe verdient, dem Leben Reiz verleiht und selbst den Tod nicht scheut. […] Wir haben alle unsere Eigenheiten, sagt dieser Film, und mehr: Erst in unseren Eigenheiten liegt unsere Würde. […] Solange solche Orchideen im Programm blühen, will man die Kommerzsender und ihren Druck auf die öffentlich-rechtlichen akzeptieren. Aber nur so lange! Wenn im Fernsehen keine Allarys mehr ihre Visionen vorführen dürfen, kann man das Medium als auch künstlerisches abschreiben.“
Barbara Sichtermann
Hamburger Abendblatt:
„Sorgfältig zwischen großen Gesten und Alltagsbetrachtungen ausgependelt, verbinden sich Schicksale zu einer fließenden Inszenierung, die in ihrem Realismus unwirklich und in ihren märchenhaften Sequenzen höchst wahrscheinlich erscheint. […] Einer der seltenen, anrührenden Großstadtfilme ohne Kleine-Leute-Kitsch.“
Christa Thelen
Thüringer Allgemeine Zeitung:
„Ein Film mit dem etwas anderen Blick auf das Leben. Ein mitternächtliches Kunsterlebnis, das schlaflos macht.“
Lilo Plaschke
Badische Zeitung:
„Es gibt hierzulande keine Tradition für diese Art des poetischen Realismus einer Filmgeschichte, die zuerst an Federico Fellini denken läßt. Umso bezaubernder wirkte Allarys Werk. Der Regisseur hat eine Reihe von Schauspielern zu bemerkenswert eindringlichem Spiel geführt, seine Figuren ähnelten sich in der schönen Naivität ihres Blickes auf die Welt. […] Hier war alles zu sehen, was dem deutschen Film angeblich fehlen soll: Das Leichte und Heitere, das zugleich das Traurige und Ernste ist. Die gelassene Weisheit und der emotionale Überschwang. Das Leben und zugleich die Verzauberung des Lebens. Gewiß darf man das eine Hoffnung nennen.“
Tom Peuckert
Südkurier:
„Mathias Allarys romantische Parabel auf die Sehnsucht nach Geborgenheit schillert als Kaleidoskop heimlicher Sehnsüchte und unheimlicher Daseinsverzweiflung. […] Allary zeigt auf die schönste Weise die Utopie einer Welt als Summe verschiedenster Einzelwelten – Raumschiffe wie wir alle. […] Als Menschenkenner […] verzaubert Allary mit einem Beitrag über Irrungen und Wirrungen, der im Kleinen groß ist und in der Spiegelung abgründiger Sehnsüchte zutiefst human – eine mutige, anachronistische Leistung.“
Kölner Stadt Anzeiger:
„Wie Menschen an einander vorbeilaufen, und wie es gelegentlich doch zu Berührungen kommt, erzählte Allary auf eine […] überzeugende, zugleich heitere und ernste Art.“
Norbert Hummelt
Besetzung
Paul | Jacques Breuer | Melonenkundin | Susanne Bentzien |
Leyla | Idil Üner | Frau in Vorstadt | Ruth Gassmann |
Sophie | Christine Buchegger | Fräulin Wulf | Ute Dukat |
Herr Garlei | Claus Eberth | Frau Villa | Gudrun Dangelei |
Frau Mischke | Katharina Thalbach | Kavalier | Kurt Graf |
Lara | Susanna Simon | Mädchen auf Friedhof | Lucy Allary |
Simon | Matthias Eberth | Mutter des Mädchens | Esma Yilmaz |
Laras Freundin | Christine Steinert | Mädchen in U-Bahn | Elvan Derin und Neshihan Sen |
Leylas Mutter | Merzuka Yanik | Geschwister auf Friedhof | Flavio und Silvia Culmone |
Leylas Vater | Erman Okay | Musiker | Abdula Gueye, Rabia Darouiche, lo Gusmane, Maks Nianç |
Onkel Nassir | Ibrahim Yilmaz | Cafémusiker | Pavel Munteanu, Constantin Alexandru |
Pauls Mutter | Dorothea Fuchs | Schläger | Frank Holderied, Manfred Jobst, Gerhard Sistig, Florian Maier |
Pauls Vater | Jörg Heinemann | Betrunkener | Dieter Knebel |
Kleiner Paul | Maximilian Borovac | Frau ohne Schuh | Simone Besser |
Stab
Kamera und Steadicam | Jörg Widmer | Maske | Sonali Chatterjee |
Kamera-Assistenz |
Christian Paschmann, |
Licht | Rainer Pichl, Martin Farkas, Max Plettau, Michael Leuthner |
Produktionsleitung | Dieter Horres, Heinz Günter Weber |
Best Boy | Bernhard Hartinger |
Aufnahmeleitung | Alexander Schöllhorn, Thomas Eckelkamp |
Stuntsicherung | Hardy Martins |
Regie-Assistenz | Alina Maria Teodorescu, Mo Schwarz |
Praktikanten | Alexander Kaiser, Christoph Heckenbücker, Robert Link |
Skript/Continuity | Leyla Yilmaz | Casting | Esma Yilmaz |
Tonmeister | William Franck | Schnitt | Agape Dorstewitz |
Ton-Assistenz | Titus Lange, Stephan Michalik |
Schnitt-Assistenz | Vivien Treuleben |
Szenenbild | Edenhofer & Brunner (Irene & Annie) |
Tonbearbeitung | Lesja Zajac |
Szenenbild-Assiszemz | Dorothea Weingarten | Musik | Christian Knobel |
Innenrequisite | Claudia Styrsky | Titel | Peter Rosenwanger |
Requisitenhilfe | Eberhard Resch | ZDF-Redaktion "Das Kleine Frensehspiel" | Liane Jessen, Elke Müller |
Kostümbild | Inge Heer | Drehbuch | Mathias Allary nach Motiven von Mathias Allary und Esma Yilmaz |
Kostümbild-Assistenz | Schamsi Kutschekmanesch | Regie | Mathias Allary |
Eine Gemeinschaftsproduktion von ZDF und Allary Film, TV & Media
Gefördert durch den Bayerischen FilmFernsehFonds (FFF) sowie dem EG-Aktionsplan 16:9
"SILBERWALD, prämiert mit dem Interfilmpreis, ist kein Film über eine Radikalisierungskarriere, sondern besser, wichtiger, eine Beispiel für den Weg dahin, eine fundamentale Story, die entsprechend früher einsetzt. Schmerzhaft eindringlich zeigt Repond, die auch das Buch geschrieben hat, zusammen mit der frösteligen, aber unverkünstelten Kamera von Michael Leuthner das Fatale hinter der Langweile und Zukunftslosigkeit, dem Wut und der Angst, die sich darin und dahinter aufstaut, und die gerade mit all den politischen Sozialparolen und politischen Wohlmeinerei schlicht nicht zu adressieren ist, weil die völlig vorbeigehen an dem Dilemma, sich in eine identitäre, berufliche, emotionale Bewegungs- und Ausweglosigkeit zu verrennen.
SILBERWALD inspiziert die Dynamik eines monströsen alltäglichen, individuellen wie gesellschaftlichen Stillstands mit einem darauffolgenden Abdriften und geht dabei still, heimlich ans Eingemachte. Bedrückend und gut." - (Screenshot-online)
"Repond lässt Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit anklingen, ohne dogmatisch zu wirken, und findet in der winterlichen Natur passende Bilder zur inneren Verzweiflung der Hauptfigur." - (Berner Zeitung)
"Facettenreich und sensibel zeichnet Christine Repond den Prozess einer Radikalisierung." - (Max Ophüls Festival)
"Es ist eine mutige Entscheidung, sich an dieses Thema zu wagen (…) Zumal auch das Thema nichts von seiner Brisanz eingebüßt hat, sondern nicht mehr im Blickfeld der Medien ist. Deswegen ist es noch erfreulicher, dass Repond es schafft, immer wieder die Fallen des stereotypen Neonazi-Films zu umgehen bzw. zu verlassen und sich ganz auf die Innenleben ihrer Protagonisten konzentriert, das immer wieder mit dem Umfeld kollidiert. Und ihr gelingt es, den Moment der Entscheidung und der damit verbunden Verantwortung für das eigene Handeln als eigentliches Zentrum des Films herauszuarbeiten. " - (Schnitt.de)
Filmkunstfest Schwerin: Regiepreis 2011 für Silberwald
Begründung der Jury: Christine Repond konfrontiert den Zuschauer mit einer archaischen, bodenständigen Welt, in der die Gefahr der Fremdenfeindlichkeit und des Faschismus schlummern. In dieser Welt sucht der junge Sascha nach Orientierung und Zugehörigkeit. Hinter dem dokumentarisch anmutenden Erzählgestus des Films verbirgt sich eine kluge und entschlossene Inszenierung. Christine Repond führt ihre Laiendarsteller zu großer Wahrhaftigkeit. Sie erzählt ihre Geschichte in einprägsamen Bildern und fein beobachteten Situationen. Ihren Winterfilm hat sie tief in Natur und Landschaft verwurzelt. So gewinnt die Bodenständigkeit Ambivalenz: Die Naturverbundenheit macht auch Hoffnung.
Max Ophüls Preis: Silberwald gewinnt Preis der Interfilmjury
"Facettenreich und sensibel zeichnet Christine Repond den Prozess einer Radikalisierung." - Max Ophüls Festival
"Repond lässt Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit anklingen, ohne dogmatisch zu wirken, und findet in der winterlichen Natur passende Bilder zur inneren Verzweiflung der Hauptfigur." - Berner Zeitung
Berner Filmpreis 2011 für Regie (November 2011)
"Mit ihrem ersten Kinospielfilm "Silberwald" schafft es Christine Repond, den Prozess einer Rechtsradikalisierung von jungen Menschen intelligent und sensibel nachzuzeichnen. Angesiedelt im Emmental, baut der Film in ruhigen Bildern und mit wenig Worten eine beklemmende Atmosphäre auf und erzählt uns eine universelle und aktuelle Geschichte. Die Regisseurin beeindruckt mit einem guten Drehbuch, großem Einfühlungsvermögen und einer starker Handschrift."
Pressestimmen online:
http://www.clipping.ch/zms/ZMSSolution/WebApplication//file_download.aspx?path=9289787.pdf
http://film.blog.sf.tv/2011/08/nazis-und-tofflibuben-im-emmental.html
http://www.cinemabuch.ch/p717.html
http://www.journal21.ch/und-niemand-schaut-hin
http://www.derbund.ch/kultur/kino/Aussichtsreiche-Berner-in-Solothurn/story/2152111
Ein Beitrag über Christine Reponds Film »Silberwald« und die Dreharbeiten im Emmental auf SF Kulturplatz vom 22. Dezember 2010: Schweizer Fernsehen